Tag 67 - Rinyaújnép in Ungarn

Kochen auf dem Parkplatz und Fazit zur Zero Waste Week.

Auch heute endete unsere Nacht früher als geplant, denn es fing wieder kurz nach 7 Uhr an zu regnen. Die Plane auf denen die Isomatten lagen wurde infolgedessen kurzerhand unter das Pavillon gezogen, um dort noch einmal weiterzuschlafen. Andere haben sich direkt ins Wohnmobil zurückgezogen, um dort die "Ruhe vor dem Sturm" beim ersten Kaffee zu genießen und weiter an den Projektarbeiten gearbeitet. 

Heute ist der Tag der Tage, denn der Reisepass sollte im Laufe des Tages per Post zugestellt werden. Um 11 Uhr war es dann soweit und Felix konnte glücklich sein Ausweisdokument in den Händen halten, sodass unserer Weiterreise nun nichts mehr im Wege stehen sollte. Nachdem wir unser Camp zusammengeräumt hatten, haben wir uns auf den Weg Richtung Rinyaújnép gemacht, denn dort werden wir heute Abend unsere Zelte aufschlagen. Doch bevor wir das gemacht haben, sind wir erst einmal zu einer Poststelle gefahren, denn die Ein oder Andere Postkarte hatte den Weg bis dato noch nicht in einen Briefkasten gefunden. 

Anschließend haben wir uns an einer Ladesäule getroffen, an der wieder einmal viel zu wenig Platz war. Hinter einer Wohnsiedlung, bestehend aus vielen und vor allem hohen Mehrfamilienhäusern, stand neben Müllcontainern die Ladesäule, an der wir unsere e-Ducatos laden wollten. Die Parkbucht war jedoch so klein, dass das halbe Begleitfahrzeug auf die Straße schaute. Ein zweites Fahrzeug hätte ebenfalls nicht wirklich daneben gepasst. 
Aus diesem Grund ist das Wohnmobil zwei Straßen weiter auf einen LIDL-Parkplatz gefahren, um dort während des Einkaufs laden zu können. Die Einen sind einkaufen gegangen, während die anderen die Reste vom Vortag warm gemacht und den Coleslaw fürs Abendessen vorbereitet haben. Unser Lunch hatten wir heute also auf dem Parkplatz und nicht auf einer schönen Wiese. 

Nach dem Einkauf und dem Lunch haben wir uns dann auf den Weg zum Campingplatz gemacht, wo wir freundlich von einem deutschsprechenden Belgier in Empfang genommen wurden. Auf der großen Wiese gab es für uns genug Fläche, um direkt die Solarzellen auszupacken. So konnten wir noch einmal die verbleibenden Sonnenstrahlen des Tages einfangen. Doch zuvor wurde noch einmal die eine Schublade von der Dachkonstruktion komplett rausgezogen, um die obere Gleitschiene zu demontieren. Nun ist der Auf- und Abbau der Solarzellen auf dem Dach mit deutlich weniger Muskelkraft möglich. Abends haben wir uns dann nach langer Zeit mal wieder zum Grillen zusammengefunden und den Tag am Feuer ausklingen lassen. Der Coleslaw, den wir mittags im Wohnmobil auf dem Parkplatz zubereitet hatten, war nun auch wunderbar durchgezogen.

 

Fazit zum Einkaufen:
Seit heute "dürfen" wir wieder "normal" einkaufen, denn unsere offizielle Zero Waste Week ist zu Ende. Natürlich werden wir auch weiterhin bei unseren Einkäufen auf Plastikverpackungen achten aber bei Dingen, die uns wirklich wichtig sind, wie z.B. Milch und Käse, werden wir eine Ausnahme machen. Wir können auf jeden Fall festhalten, dass ein weniger bewusster Einkauf deutlich schneller funktioniert, als wenn wir überall auf die Verpackung achten. Gleichzeitig haben wir nun aber wieder die Möglichkeit auf den Preis zu achten und diesen zu vergleichen, denn es gibt deutlich mehr Auswahl. Während unserer Zero Waste Week standen häufig nur wenige Lebensmittel, bei denen wir keine Preise mehr vergleichen konnten, zur Auswahl. Uns ist außerdem aufgefallen, dass man plötzlich wieder viel mehr rechts und links schaut, denn auf einmal sind wieder viel mehr Produkte vorhanden, die auch den Weg in den Einkaufswagen finden könnten. Dennoch hat diese eine Woche schon für ein ordentliches Umdenken bei uns gesorgt und wir können es jedem Menschen empfehlen, dieses Experiment auszuprobieren und sich bewusst zu machen, wie viele (wie wenige) Produkte dann noch übrig bleiben. Für uns heißt es weiterhin, dass wir bei den Einkäufen so viele Produkte wie möglich ohne eine Plastikverpackung kaufen werden.