Testfahrt in Albi (Teil 2)

Das SolarCar Team unterstützt den BOSolarCar e.V. beim 24h Rennen in Albi. Auf der Rückreise musste das Team beweisen, dass es auch schwierige Situationen gemeinsam meistern kann!

Mit unserer Ankunft in Albi am fünften Tag, können wir stolz sagen, dass wir einen großen Meilenstein erreicht haben. Ein paar unserer Teammitglieder waren bereits einige Kilometer voraus gefahren, um die Landy-Ankunft am Ziel ordentlich mit einem bereits aufgeschlagenen Camp und gekochtem Essen zu feiern.

Die Location für unser Camp in Albi war eine Rennstrecke, bestehend aus einer großen Asphaltfläche und einem Zeltplatz. Direkt neben der Rennbahn befindet sich übrigens der Flugplatz Albi - Le Séquestre! Am Donnerstag mussten uns leider schon drei Teammitglieder verlassen, was unsere Gruppengröße ein wenig reduzierte. Am selben Nachmittag wurde dennoch fleißig an dem Land Rover weitergeschraubt und -getestet. Zudem kam der BO SolarCar e.V. auch mit ihrem SolarCar in Albi an, um an dem geplanten Rennen teilzunehmen. Der Sonnenflitzer, besser bekannt als SolarWorld GT, sollte am nächsten Tag für 24h an dem Albi Eco Race teilnehmen. Für die Testfahrt hatten wir extra Albi als Reiseziel ausgewählt, um den Verein bei tatkräftig zu unterstützen, weshalb wir auch bis Sonntagnachmittag in Albi geblieben sind.

An dem Abend vor dem Start des 24 Stunden Rennens wurden wir eingeladen, um bei einer Parade mit mehreren am Wettbewerb teilnehmenden SolarCars mitzumachen. Somit konnten wir Polizei betreut durch die Innenstadt von Albi als Kolonne fahren – puh.. So ein Landy wirkt neben den ganzen aerodynamisch optimierten Fahrzeugen wirklich riesig.
Nach der versammelten Ausstellung und dem Austausch mit vielen interessierten Menschen sowie dem Bürgermeister von Albi, wurden wir ins Rathaus eingeladen wo die Vorsprache und Einführung für das Albi Eco Race stattgefunden hat. Die Veranstalter des Rennens waren sehr angetan von unserem Landy, weshalb sie uns auch auf dem großen Gruppenfoto mit allen teilnehmenden Autos und Elektrofahrzeugen am nächsten Tag mit dabei haben wollten.

Das Rennen für den Verein endete leider schon vor den 24 Stunden, da der GT einen unerwarteten Felgenbruch erlitten hatte. Dadurch konnte er leider nur den dritten Platz belegen. Unser Landy-Team konnte die Heimreise am Sonntagnachmittag antreten. Am selben Tag wurden noch 130 km zurückgelegt. Die nächsten Etappen wurden dann zeitlich etwas entspannter geplant, da wir zeitlich etwas weniger eingeschränkt waren. Täglich haben wir zwischen 250 km und 280 km zurückgelegt.

Zwei Tage vor der geplanten Ankunft in Bochum wurden wir jedoch von einer kleinen Pechsträhne verfolgt. Durch das Fehlen des optimierten Getriebes und der Offroad- statt Onroad Reifen, waren wir in unserer Reichweite auf ca. 180 km beschränkt, was das Aufsuchen der Ladesäulen etwas erschwerte. Die Route die wir vor täglich neu vor Ort geplant haben, beinhaltet für jede Etappe meist nur eine Ladesäule in der Nähe.

Immer wieder sind wir mit unserer Batteriekapazität an unsere Grenzen gestoßen, da manche Säulen noch gar nicht gebaut oder außer Betrieb waren. Mit den verbleibenden 10% Batteriekapazität haben wir es an diesem Abend nicht zur nächsten, ca. 36 km entfernten, Ladesäule geschafft, weshalb wir den Landy für die letzten Kilometer geschleppt haben, um dann festzustellen, dass auch diese Ladesäule nicht funktionierte.

Enttäuscht und schlecht gelaunt haben wir uns im Team eine neue Strategie überlegt und eines der Begleitfahrzeuge vor geschickt, um nach der nächsten Ladesäule zu suchen. Wieder kein Glück. Uns blieb nur noch übrig solar zu Laden oder uns vom ADAC abschleppen zu lassen.

Aus zeit- und platztechnischen Gründen haben wir uns dann für den ADAC entschieden.

Am vermeidlich letzten Tag unserer Rückfahrt hatten wir mit Softwareproblemen zu kämpfen, die jedoch nach 30 Minuten geklärt werden konnten. Gegen 13 Uhr hat uns ein seltsames Geräusch von der Straße geholt. Bis wir herausgefunden haben, dass ein kleiner Stein in einer Bremsscheibe feststeckte, gingen mindestens zwei Stunden um. In Luxemburg angekommen, kam eine weitere Herausforderung auf uns zu – Der Motorparameter mussten neu eingestellt und getestet werden. Bei dem Test wurde es dann einmal kurz sehr laut. Wir mussten leider feststellen, dass unsere Kardanwellen abgerissen waren. An dieser Stelle blieb uns nur noch übrig vorerst ohne Landy nach Hause zu fahren, um diesen dann nach Deutschland trailern zu lassen.

Besonders wertvoll waren die Erfahrungen, die das Team auch in etwas schwierigeren Situationen sammeln durfte.

Nun heißt es für uns, Landy wieder fit machen und die letzten Vorbereitungen für die große Reise in zwei Wochen erledigen.