Die ersten Eindrücke aus Australien

Zehn Tage für das Vorabteam in Sydney

Eine Woche ist es nun schon her, seit die ersten Mitglieder unseres Teams in den Flieger nach Australien gestiegen sind, um vor Ort alles für unsere Teilnahme bei der Bridgestone World Solar Challenge vorzubereiten und damit die Australienexkursion 2019 offiziell einzuläuten. Vieles ist schon passiert in dieser einen Woche, die unerwartet schnell an uns vorbeigezogen ist. Höchste Zeit also, einmal zurückzublicken und zu berichten, was wir bis jetzt alles erreicht und erlebt haben.

Aktuell befinden sich Team und SolarCar noch in Sydney. Hier sind wir am letzten Wochenende gelandet und haben unsere erste Unterkunft in Australien in einem Haus im Stadtteil Bankstown bezogen. Den ersten Abend hier ließen wir schnell ausklingen, da vielen von uns neben den zwanzig Flugstunden auch der Jetlag klar anzusehen war. Eigentlich keine Überraschung; immerhin hat man es zwischen der australischen Ostküste und Deutschland mit einem Zeitunterschied von ganzen acht Stunden zu tun.

Die Zeit in Sydney verbringt das Team komplett in seiner Unterkunft in Bankstown. Hier befindet sich quasi unsere „base of operations“, die Basis also, von der alle weiteren Aufgaben geplant und erledigt werden.

Und zu tun gab es schon Einiges. Transportfahrzeuge mussten angemietet, unsere Ausrüstung und unser SolarCar in Empfang genommen und ein ausreichendes Budget für die kommenden Tage geplant werden. Einleben mussten wir uns natürlich auch noch am anderen Ende der Welt und uns an all die Unterschiede gewöhnen, die das Land down under anderen Teilen der Welt gegenüber ausmacht.

Vorbereitung auf die lange Fahrt

Zum Anfang haben sich die meisten von uns erstmal um die Fahrzeuge gekümmert, die vor Ort angemietet wurden. Schließlich sollen unsere Mietautos uns nicht nur später durch das Outback begleiten. Auch hier in Sydney ist das Auto bereits ein absolut notwendiges Transportmittel, um die Distanzen innerhalb der Stadt zurückzulegen, die bei den Ausmaßen der größten Metropole des Kontinents sicher nicht zu unterschätzen sind. Die meisten unserer Autos waren schnell besorgt, nur die Suche nach einem Wagen, der sowohl eine Anhängerkupplung als auch genügend PS hatte um unseren gelben Hänger durch das Outback zu ziehen, als stellte sich als mühsam heraus. Erst nachdem wir vier Tage lang alle erdenklichen Autovermietungen der Stadt abtelefoniert hatten, war unser Konvoi für die lange Fahrt vollständig.

Kaum waren die Autos gebucht und abgeholt, folgte auch schon die nächste Herausforderung durch den in Australien geltenden Linksverkehr. Kreuzungen und Kreisverkehre können den ungeübten Fahrer schnell mal verwirren, vor allem wenn man beim Abbiegen in den falschen Hebel greift und statt dem Blinker plötzlich den aktivierten Scheibenwischer vor sich hat.

Während die Vorbereitung der Mietwagen noch lief, stellte sich parallel noch eine weitere Frage, nämlich nach dem Termin und Datum, an dem wir die nach Australien verschifften Materialien, allen voran unseren thyssenkrupp SunRiser, aus dem Lager von dem von uns beauftragten Logistikunternehmen Panalpina abholen könnten. In deren Lagerhaus war nämlich alles bereits vor Ort, nachdem Panalpina selbst alle Prozeduren mit dem australischen Zoll durchlaufen und sämtliche Güter offiziell importiert für uns importiert hatte. Am Freitag, als wir schließlich alle unsere Autos organisiert hatten, fuhren wir zusammen mit dem ebenfalls in Sydney angereisten Vorabteam des SolarBuggy Projekts dorthin.

Der thyssenkrupp SunRiser ein zweites Mal Down Under

Das Verladen nahm den größten Teil des Tages in Anspruch. Sämtliche aus Bochum mitgeführten Materialien konnten bis etwa 16 Uhr auf unsere Mietwagen verladen werden und auch unser grauer Anhänger, den wir in Einzelteilen ebenfalls mit eingeführt hatten, ist inzwischen wieder vollständig zusammengebaut und bereit für die große Fahrt. Ein Wiedersehen gab es schließlich auch mit dem thyssenkrupp SunRiser, der Freitag für eine kurze Zeit aus seinem Hänger gerollt wurde und seine ersten paar Meter australischen Boden gutmachen konnte. Nur aus eigener Kraft bewegte sich der tkSR noch nicht, denn die Batterie war für die Überfahrt ausgebaut und als besonderes Gefahrgut separat verpackt worden. Mithilfe eines am Standort verfügbaren Gabelstaplers wurde sie nun wieder ins Auto eingeladen. Beim Wiedereinbau passte alles noch wie angegossen und damit kann man wohl sagen, dass der „neue“ tkSR jetzt endlich wieder in einem Stück ist.

Am Ende des Tages ging es für unser SolarCar aber erstmal wieder zurück in den Anhänger. Bis wir am kommenden Mittwoch alle zusammen nach Darwin losfahren, wird dieser erst noch auf dem Gelände von Panalpina bleiben, wo ihm bereits ein eigener Stellplatz freigehalten worden war.

Für uns gilt es jetzt noch die anstehende Fahrt zu planen und alle notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Um die Strecke bis in den Norden bewältigen zu können, müssen wir uns vorher noch mit den Gegebenheiten vertraut machen, die uns unterwegs erwarten. Besonders beim Befahren dünn besiedelter Gebiete sollten vorher die Orte bekannt sein, an denen man nichtsdestotrotz an Benzin, Lebensmittel oder Trinkwasser kommt.

Das Outback schon im Blick

Trotz unserer langen Liste an Aufgaben gibt es aber immer auch Tage, die wir etwas ruhiger angehen können. Dabei gibt es auch immer wieder Möglichkeiten, die Stadt selbst zu besichtigen und besser kennenzulernen, oder auch einfach nur den entspannteren Tagesablauf zu genießen. Natürlich kommt man auch nicht darum herum, Sydney zu besuchen, ohne nicht mindestens einmal das weltberühmte Opernhaus und die benachbarte Harbour Bridge zu besichtigen. Ein bisschen Sightseeing muss eben auch sein.

Und so blicken wir auf eine erfolgreiche erste Woche in Australien zurück, die zwar bereits ihre Tücken mit sich brachte, letzten Endes aber mit nicht allzu viel zusätzlichem Aufwand bewältigt werden konnte. Die Ergebnisse stimmen in jedem Fall zuversichtlich und lassen uns erwartungsvoll auf die kommende Fahrt blicken. Unterwegs wird uns neben der Wildnis des Outbacks auch noch die eine oder andere Abwechslung am Wegesrand begegnen – man darf also gespannt bleiben.